Die Vereinigten Staaten von Amerika waren die erste Republik der Neuzeit, die sich in einem großen Flächenstaat stabilisieren konnte. Sie waren der erste Staat der gesamten Menschheitsgeschichte, der sich auf die Menschenrechte als Grundlage der Verfassung bezog (1776 Unabhängigkeitserklärung, 1787 Verfassung, 1789 Bill of Rights). Die Verfassung der Vereinigten Staaten war das Vorbild aller geschriebenen Verfassungen (auch der französischen von 1791). Im Gegensatz zu der französischen I. Republik, die in Terrorherrschaft und schließlich in der Diktatur und im Kaisertum Napoleons unterging, entwickelten die USA ein stabiles politisches System mit regelmäßigen freien Wahlen, einer Kontrolle der Regierung durch das Parlament, Rechtsstaatlichkeit und freier Marktwirtschaft.
Die Gewaltenteilung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative sowie die Bundesstaatlichkeit und die Selbstverwaltung der Gemeinden bei allgemeiner Volksbewaffnung verhinderten schon seit mehr als einem halben Jahrhundert, daß die Republik, wie Konservative und Reaktionäre in Europa erwarteten, sich zu einer Tyrannei oder einer Monarchie entwickelte.
„Amerika, du hast es besser“ - dieser Satz Johann Wolfgang von Goethes, erstmals 1831 veröffentlicht, brachte eine im Deutschland des Vormärz verbreitete Haltung zum Ausdruck.
Alexis de Toquevilles legte in seiner auch in Deutschland viel diskutierten Analyse "Über die Demokratie in Amerika" (1835 erstmals herausgegeben und 1848 in 12. Auflage erschienen) den Schluß nahe, daß die Zukunft auch in Europa der demokratischen Republik nach dem Vorbild der Vereinigten Staaten von Amerika gehöre.
Die Freiheiten und die daraus resultierenden wirtschaftliche Prosperität machten die USA zum Vorbild nicht nur der demokratischen und republikanischen Intellektuellen sondern auch vieler einfacher Leute.
Die Erfolgsgeschichten der Ausgewanderten hatten eine enorme Wirkung auf die Zurückgebliebenen gerade auch aus den unteren Volksschichten.
Nach der Niederlage der deutschen Republikaner und Demokraten emigrierten viele der überlebenden Republikaner in die USA.
Die meisten "Forty-Eighters" engagierten sich in der neuen 'Republican Party'. (Carl Schurz, Friedrich Hecker, Lorenz Brentano, Franz Sigel, Annekes, Struves, Blenkers, Hans Kudlich und zeitweise auch Julius Fröbel.) Sie trugen erheblich zum Wahlsieg Abraham Lincolns 1860 bei.
Gerhard-Hermann Kuhlmann 18.01.2005 (Version 1.0)