Felix Fürst zu Schwarzenberg
Geboren 1800 in Krumau (Böhmen - Österreich - Heiliges Römisches Reich deutscher Nation)
Gestorben 1852 in Wien (Österreich - Deutscher Bund)
Konfession: katholisch
F.S. entstammte einem alten böhmischen Adelsgeschlecht und durchlief eine Offizierskarriere. Er kämpfte 1848 unter Radetzky in Italien, wurde Feldmarschalleutnant und auf Empfehlung seines Schwagers Windischgrätz im November Ministerpräsident. F.S. verlangte von Windischgrätz ein Standgerichtsverfahren gegen Robert Blum und betrieb nach der blutigen Niederschlagung der Wiener Oktoberrevolution die Absetzung des geistesschwachen Kaisers Leopold und die Inthronisierung des jungen Franz Joseph am 2. Dezember 1848. Er löste den österreichischen Reichstag endgültig auf und erließ im März 1849 eine Verfassung, die scheinbar einige Errungenschaften der Revolution bewahrte und gewann so zeitweilig die Unterstützung einiger Liberaler wie Schmerling. F.S. konnte die Revolution in Ungarn nicht aus eigener Kraft niederwerfen. Erst der Einmarsch russischer Truppen beendete die Freiheit Ungarns, das nach heftigem Widerstand am 13. August 1849 kapitulierte. Es gelang F.S. mit der Rückendeckung Rußlands, die kleindeutsche Entscheidung der Frankfurter Nationalversammlung (=Zusammenschluß der Staaten des ehemaligen Deutschen Bundes außer Österreich und unter Führung Preußens) rückgängig zu machen. Im September 1850 wurde der Deutsche Bund wiederhergestellt. Allerdings gelang es nicht, auch die außerdeutschen Gebiete des Habsburgerreiches in den Deutschen Bund aufzunehmen und damit eine österreichische (und katholische) Hegemonie in Deutschland zu sichern. Auch eine Aufnahme Österreichs in den deutschen Zollverein konnte er gegen den Widerstand der wirtschaftlich weiter entwickelten übrigen deutschen Staaten nicht durchsetzen.
Schon bald brach Schwarzenberg mit den Liberalen und kassierte am 31. Dezember 1851 die Verfassung von 1849 und kehrte zur absoluten Monarchie zurück.
Gerhard-Hermann Kuhlmann 15.11.2004 (Version 1.0)