Eduard (von) Simson
Geboren 1810 in Königsberg (Königreich Preußen)
Gestorben 1899 in Berlin (Preußen - Deutsches Reich)
Konfession: mosaisch, seit 1823 evangelisch
18. Mai 1848 bis 20. Mai 1849 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
2. Oktober Vizepräsident der Nationalversammlung
18. Dezember 1848 - 11. Mai 1849 als Nachfolger Gagerns Präsident der Nationalversammlung
30. März bis 3. April 1849 Vorsitzender der Kaiserdeputation Friedrich Wilhelm IV.
Der Sohn eines Kaufmanns und Wechselmaklers studierte in Königsberg Rechts - und Staatswissenschaften; unternahm Studienreisen durch Deutschland und Frankreich, später auch nach England und leistete seinen Militärdienst in der Armee des Königs von Preußen.
E.S. wurde Professor der Rechte in Königsberg; 1846-1848 Stadtverordneter in Königsberg mit liberalem Standpunkt.
Er war ganz offensichtlich von herausragender Intelligenz und großer Beredsamkeit und Er genoß das Vertrauen Gagerns und später Bismarcks und Kaiser Wilhelms I. und seiner Nachfolger.
1850 wurde Simson zum Präsidenten des Erfurter Unionsparlaments gewählt,
Nach 1850 zog er sich zunächst enttäuscht aus der Politik zurück und widmete sich wissenschaftlichen Aufgaben.
1860 - 66 Präsident des Preußischen Abgeordnetenhauses,
1867 - 70 Präsident des Norddeutschen Reichstages
1867 - 70 Präsident des Parlaments des Deutschen Zollvereins (Zollparlament)
1867 war Simson Mitbegründer der Nationalliberalen Partei.
Dezember 1870 Vorsitzender der Kaiserdeputation des Reichstages zu Wilhelm I.
1871--74 Präsident des Reichstages des Deutschen Reiches
1879-1891 Präsident des obersten Reichsgerichts in Leipzig
Simson personifizierte auf beeindruckende Weise die Kontinuität zwischen der kleindeutschen liberalen Mehrheit von 1848 und dem politischen System des Kaiserreiches nach der Reichsgründung von 1871.
Simson ist bis auf den heutigen Tag derjenige Parlamentspräsident, der den meisten Parlamenten präsidiert hat.
1888 wurde er in den Adelsstand erhoben.
Gerhard-Hermann Kuhlmann 15.11.2004 (Version 1.0)