10. Dezember 1848 Louis Napoléon zum Präsidenten gewählt
Die Nationalversammlung hatte sich bei der Ausgestaltung der Verfassung am Vorbild der Vereinigten Staaten orientiert und das Amt eines vom Volk auf vier Jahre gewählten Präsidenten geschaffen. Da sie aber nicht gleichzeitig mit der Tradition des Zentralismus brach, war die Position dieses Präsidenten um ein vielfaches stärker. Zum großen Unglück für die II. Republik wählten die Franzosen am 10. Dezember nicht den Linken Ledru-Rollin (7%) oder den gemäßigten Republikaner Cavaignac (19%), sondern mit 74% Louis Napoléon, den Neffen des Kaisers, der allen alles versprach. Louis Napoléon blieb der einzige Präsident der II. Republik. Am 2. Dezember 1851 setzte er durch einen Putsch die Verfassung außer Kraft und wurde am 2. Dezember 1852 Kaiser Napoleon III.
Gerhard-Hermann Kuhlmann 26.11.2004 (Version 1.0)