Ludolf von Camphausen
Geboren 1803 in Hüngshoven (Departement Ourthe - Frankreich; heute Nordrhein-Westfalen)
Gestorben 1890 in Köln (Provinz Rheinland - Preußen - Deutsches Reich)
Konfession: evangelisch
29. März 1848 bis 20. Juni 1848 preußischer Staatskanzler
Als Sohn eines Kaufmanns aus dem Raum Aachen seit seinem 18. Lebensjahr als Kaufmann tätig, gelang es ihm seine Geschäftstätigkeit erheblich auszuweiten. Er übersiedelte nach Köln wo er auch in das Bankgeschäft eintrat. Außerdem wurde er auch im Eisenbahndirektorium und in der Dampfschleppschiffahrtsgesellschaft tätig.
Er wurde liberaler Stadtrat und Mitglied des rheinischen Provinziallandtages. In Denkschriften forderte er die wirtschaftliche Entwicklung durch Veränderung der staatlichen Rahmenbedingungen und Investition in moderne Technik zu fördern. Nach der Berliner Märzrevolution (A03) berief ihn König Friedrich Wilhelm IV. zum preußischen Ministerpräsidenten. Im Gegensatz zu Hansemann verstand es Camphausen nicht, mit der linken Mehrheit der preußischen Nationalversammlung zusammenzuarbeiten und mußte im Juni 1848 zurücktreten. Auch danach bemühte er sich um eine kleindeutsche Lösung unter der von der Frankfurter Nationalversammlung beschlossenen Verfassung. Er konnte sich aber beim König nicht gegen den Einfluß der Reaktionäre durchsetzen. Auch in späteren Jahren wirkte L.v.C. als Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für eine kleindeutsche Lösung der deutschen Frage. Nach 1871 war er noch für einige Zeit Mitglied des Reichstags.
Gerhard-Hermann Kuhlmann 15.11.2004 (Version 1.0)