Aufzeichnungen von Martha Teutmeyer aus den Jahren 1946 - 1951
7. August 1948
Auf die kalte Regenperiode folgte eine sehr heiße Zeit, die jetzt wieder von einer sehr wechselnden Witterung abgelöst wurde. Mit einem schweren Gewitter am Montag den 2. 8. setzte sie ein. Am gleichen Tage geschah ein furchtbares Unglück, der kleine Frank Borscheuer, ein Vetter von Hetes Lehrling, Edelgard Möbius, der den Nachmittag über bei uns gewesen war, verunglückte auf dem Rückweg tödlich durch Berühren der Starkstromleitung bei der Inselwiese. (Dort wurde die Zollbrücke erneuert, das sie unsinnigerweise in den letzten Kriegstagen von unseren Soldaten noch gesprengt wurde.) Hete ist seit Ende April heimlich verlobt, eigentlich sollte am Monatsende die Verlobung veröffentlicht und gefeiert werden, aber Hermann will seine Krankheit vorher auskurieren, er ist in ein Sanatorium in Cuxhaven zurückgefahren. Der Roggen ist gemäht und aufgerichtet, hoffentlich ist das Wetter der nächsten Zeit günstig zum Einfahren.Ich habe seit einigen Wochen wieder einen kleinen Hund, eine der 2 Töchter von Heide, die wir durch Ruth bekamen. Heide kam nach dem Absetzen der Welpen nach Berlebeck, weil sie nichts taugte, 2 Töchter behielten wir, die Rüden kamen zu Günthers und Müllers. Mein Fips ist fürchterlich lebendig, Mischling von Foxterrier und Dobermann aber kein Ersatz für Peter.24. August 1948 (Dienstag)
Wir hatten vor 14 Tagen ein schönes Hauskonzert mit Daube, Ulla (Ruth war für einige Tage in Köln) Ullas Freundin Eva Schramme, Liselotte Nacke, Frl. Junkermann, Herrn Linke, Rolf Heumann und unsrer übrigen Familie. Anfang August haben wir das Klavier, das 3 Monate in Reparatur war, neu eingeweiht, wo Daube und Dr. Küper dabei waren.Am 20. August, vergangenen Freitagabend hatte Daube, der leider nach Hattingen zieht, sein Abschiedskonzert, bei dem Ruth und Ulla mitwirkten. Es war sehr schön. Heute wurde der letzte Weizen eingefahren, nur der Hafer steht noch draußen30. August 1948
In der vorigen Woche wurde in Katers Kiesgrube ein Mammutzahn gefunden. Was für ein merkwürdiger Gedanke, daß sich hier vor 300 000 Jahren ein Mammut zum Sterben legte!