Notizen von Margarete (Hete) Teutmeyer aus den letzten Kriegstagen bis Ende 1945 (30)
18. Dezember 1945
Weihnachtspäckchen auch an Frau Kläs abgeschickt.
19. Dezember 1945
Man redet von Bahnsperre, Angst vor Krieg, Heute kam ein Brief von Frau Änne Granz, sie schreibt mir ausführlich über Kleinenbremen.
20. Dezember 1945
Bei Heumanns, die inzwischen wieder in Detmold wohnen.[1] Festvorbesprechung für Sylvester.
[1] Nach Mitteilungen von Ursula Finne und Margarete Kuhlmann war der Volksschullehrer Heumann während der NS Zeit von der Stadtschule entfernt und an eine kleine Dorfschule strafversetzt worden. Ich erinnere mich an eine Erzählung meiner Mutter (aus den 1950ger Jahren). Demzufolge hatte Frau Heumann eine jüdische Freundin im KZ zu besuchen versucht und war dabei selbst festgenommen worden. Einer ihrer Söhne als Wehrmachtsoffizier auf Fronturlaub hätte die SS-Bewacher zur Rede gestellt und durch energisches Auftreten seine Mutter befreit, ohne allerdings der jüdischen Freundin helfen zu können. Es dürfte sich nicht um ein KZ gehandelt haben sondern vielleicht um ein bewachtes sogenanntes Judenhaus. Vielleicht hatte sie auch bei einer SS Behörde nach dem Verbleib ihrerFreundin gefragt und war dabei verhaftet worden. Heumanns waren langjährige Freunde der Familie. Als Martha 1916 von ihrem Vater Max Ihle wegen des Verhältnisses zu Fritz zu Hause herausgeworfen worden war kam sie bei Heumanns unter. https://www.geschichtsspiele.de/0_Familiengeschichte14-18/WEB-SEITEN_1916/Fritz_Marthe_1916_17.html
31. Dezember 1945
Wir haben ein sehr schönes Sylvesterfest gefeiert, dann aufgeräumt und gemeinsam abgewaschen bis 8 1/2 Uhr einen Frühspaziergang gemacht über'n Sprenger, wir kamen frisch und vergnügt zurück.