Karl Biedermann

Geboren 1812 in Leipzig (Königreich Sachsen - Rheinbund)

Gestorben 1901 ebenda (Sachsen - Deutsches Reich)

Konfession: evangelisch

31. März bis 3.April 1848 Mitglied des Vorparlaments

3. April bis 17. Mai 1848 Mitglied im Fünfzigerausschuß

18. Mai 1848 bis 26.Mai.1849 Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung

K.B. entstammt einer Beamtenfamilie. Er studierte in Heidelberg und Leipzig Philologie und Staatswissenschaften, war seit 1838 Professor für Geschichte in Leipzig. Aus politischen Motiven war er in vielen Vereinen tätig (u.a. 1. Vorsitzender des Leipziger Turnvereins). Als Publizist hatte er erhebliche Konflikte mit den sächsischen Zensurbehörden. Seine Lehrtätigkeit wurde wegen seiner liberalen Ansichten überwacht., K.B. erhielt zeitweise Lehrverbote und eine Anklage wegen Majestätsbeleidigung.

K.B. war ein prominenter Abgeordneter. Er sprach sich in der Nationalversammlung entschieden für die Trennung von Kirche und Staat und für die Abschaffung der Todesstrafe aus. Biedermann hielt nach der Revolution an seinen Positionen fest. Er wurde 1853 zur Amtsenthebung und vier Wochen Festungshaft verurteilt. K.B. verfaßte zahlreiche viel gelesene Bücher zu politischen, philosophischen und historischen Themen. In den 1860ger Jahren wurde er Präsident des Deutschen Journalistentages.

K.B. war 1866 Mitbegründer der Nationalliberalen Partei und bis 1876 deren Vorsitzender in Sachsen, 1871-74 Abgeordneter des Deutschen Reichstags und wurde wiederholt als Abgeordneter in den sächsischen Landtag gewählt.

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Gerhard-Hermann Kuhlmann 13.10.2007 (Version 1.1)