Karlsbader Beschlüsse
Nach dem Attentat des Studenten Sand auf den russischen Geheimrat und Dichter Kotzebue (23. März 1819) lud Metternich die Vertreter einiger Bundesstaaten, voran Preußens, zu einer Tagung nach Karlsbad (seit 1945 Karlovy Vary, Tschechische Republik). Dort wurden die Beschlußvorlagen für den Bundestag abgestimmt, um alle Bundesstaaten zum Verbot der Burschenschaften, zur Überwachung aller deutschen Universitäten und zur scharfen Presse- und Buchzensur Zensur zu verpflichten. Außerdem einigte man sich darauf, das Verfassungsversprechen des Artikel 13 nicht im liberalen Sinne zu interpretieren. So sollten statt gewählter Volksvertretungen Ständevertretungen nach mittelalterlich-frühneuzeitlichem Vorbild gebildet werden. Die Vorlagen wurden auf österreichisch-preußischen Druck hin am 20. September 1819 vom Bundestag beschlossen und erst am 2. April 1848 aufgehoben.
Gerhard-Hermann Kuhlmann 26.1.2005 (Version 1.1)